Vicequestore Rocco Schiavone wurde aus Rom zwangsversetzt und arbeitet nun im Aosta-Tal in den italienischen Alpen. Er ist ein recht mürrisch wirkender Mann, der Ecken und Kanten hat, sein ein gutes Herz zeigt er nur wenigen. Seine besten und langjährigen Freunde Sebastiano, Brizio und Furio sind etwas zwielichtig und welcher Arbeit sie nachgehen, bleibt eher im Verborgenen. Die Vier verbindet ein weit zurückliegendes wohlgehütetes Geheimnis und ihre tiefgehende Freundschaft, komme, was da wolle….
Schiavones Ermittler-Team setzt sich aus ganz besonderen „Typen“ zusammen, die Rocco’s Nerven oftmals strapazieren, weswegen er auch eine ganz besondere Sorte „Zigaretten“ raucht, die er auch dann und wann in der Questura bei offenem Fenster genießt….
Auf die einzelnen sehr spannenden Kriminalfälle, möchte ich hier gar nicht eingehen, denn sie haben es in sich und führen oftmals in seelische und auch soziale Abgründe, weswegen so manches Steinchen umgedreht werden muss, bevor sich eine Lösung findet.
Die dritte Staffel „Rocco Schiavone: Der Kommissar und die Alpen“ kann man sich ohne Vorkenntnisse anschauen, die in den vier je 90 minütigen Folgen erzählten Kriminalfälle werden abgeschlossen/gelöst.
Die Vorgeschichte der zwei zuvor erschienen Staffeln wird durch Rückblenden oder „Erinnerungen“ für den Zuschauer in die Gesamthandlung eingewoben, so dass man das Geschehen verstehen und nachvollziehen kann.
Allerdings kann ich nur jedem Krimi-Fan empfehlen, sich auch Staffel 1 und 2 anzuschauen, das lohnt sich auf jeden Fall!
Diese bzw. die gesamte italienische Krimi-Serie ist spannend aufgemacht, fesselt von der ersten Minute an und wurde in einer schönen Naturkulisse gedreht. Durch die mitwirkenden markanten „Rollen-Typen“ kommt Situationskomik auf und ein ganz besonderer Humor durchzieht die Gesamthandlung, was gut passt!
Das gesamte Schauspiel-Ensemble ist toll besetzt, allen voran Marco Giallini, der den etwas raubeinigen Vicequestore verkörpert, der zwar sein Herz „verloren“, es aber immer noch auf dem rechten Fleck hat.
Neben den spannenden Kriminalfällen ist auch ganz besonderer Humor in die Serie eingewoben, den ich hier nicht missen möchte.
Zusammengefasst kann ich nur sagen: Hier passt alles wunderbar zusammen: Tolle Landschaftkulisse, exzellentes Schauspiel-Ensemble, spannende Kriminalfälle nebst wunderbarem Humor, so dass ich hier die volle Punktzahl vergebe und diese italienische Krimi-Reihe für unbedingt sehenswert halte!
Fazit: Unbedingt sehenswerte italienische Krimi-Reihe der Spitzenklasse! Bitte mehr davon!
Von den Machern der erfolgreichen und sehr spannenden britischen Krimi-Reihe Line of Duty ist nun für das Heimkino die erste Staffel des Politthrillers „Bodyguard“ erschienen.
Im Mittelpunkt der Handlung steht der Kriegsveteran David Budd (Richard Madden), der durch den Einsatz in Afghanistan immer noch traumatisiert ist. Er versucht auf seine Weise mit den schlimmen Kriegserlebnissen klarzukommen und mittlerweile arbeitet er als Polizist bei der Londoner Metropolitan Police.
Während einer privaten Zugfahrt, die er mit seinem beiden kleinen Kindern unternimmt, kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall, in dessen Verlauf es David Budd gelingt, durch sein engagiertes und geschicktes Verhandeln ein Selbstmordattentat zu vereiteln…
Für diesen mutigen Einsatz erntet er viel Ruhm und seine Vorgesetzte setzt ihn fortan als Personenschützer für die Innenmisterin Julia Montague (Keeley Hawes) ein. Wenngleich dies einer Beförderung gleichkommt, ist es kein einfacher Job, der nun auf David Budd wartet, denn die Innenministerin ist politisch extrem ehrgeizig und verfolgt Ziele, die nicht immer auf Gegenliebe stoßen…
Recht schnell muss Budd zeigen, was er drauf hat, denn während einer Dienstfahrt im Beisein der Ministerin wird auf den Wagen geschossen und sie geraten in einen Hinterhalt….
Immer wieder ereignen sich brisante Situationen und David Budd hat alle Hände voll zu tun um für die Sicherheit von Julia Montague zu sorgen. Welche politischen Machtstrukturen hier miteinander, aber auch oft gegeneinander agieren und wer mit offenen Karten spielt oder sich in Verschwörungstheorien hineinziehen lässt, darauf möchte ich im Einzelnen gar nicht eingehen.
Man muss schon genau aufpassen, denn durch die eingewobenen Twists in der Handlung, kann man eigentlich keinem Mitwirkenden so richtig trauen, denn jeder ist sich hier selbst der Nähste und ob es sich nun um Machtproben zwischen den Politikern oder um ein Kompetenzgerangel zwischen Ordnungsmächten und Geheimdiensten handelt, erfährt man dann am Schluss…
Auch wenn diese Staffel hochgelobt und mehrfach ausgezeichnet wurde, muss ich sagen, dass ich einiges in der Handlung vorhersehen konnte, schon recht schnell erahnte, wo sich die gesuchte „undichte Stelle“ finden lässt, bzw. wer sich dahinter verbirgt. Zwar wird es zum Ende hin wieder nervenaufreibend und dramatisch, aber eine große Überraschung , wer hier „das Böse“ verkörpert, war es für mich nicht, da hatte ich etwas anderes erwartet.
Ich will der Serie nicht den Unterhaltungswert absprechen, der ist auf jeden Fall vorhanden und das Schauspiel-Ensemble macht einen guten Job. Allerdings reicht sie keinesfalls an die oben erwähnte Krimi-Reihe Line of Duty heran, die war den Machern auf jeden Fall wesentlich spannender und unvorhersehbarer gelungen. Da es sich bei Bodyguard ja um die 1. Staffel handelt, sollte man vielleicht die Fortsetzung abwarten, um zu sehen, ob die nächste Staffel dann höher punkten kann.
Fazit: Politthriller-Serie, die schauspielerisch toll besetzt ist, aber handlungsmäßig noch ausgefeilter hätte sein können
Die „Sammelbox 1 VERA – Ein ganz spezieller Fall“ hat es in sich:
12 DVD‘s, 12 Folgen oder genauer gesagt Staffel 1 – 3, der preisgekrönten Krimi-Reihe, die auf den Romanen der Schriftstellerin Anne Cleeves basieren.
Angesiedelt ist die Handlung in Nordengland bzw. im fiktiven Northumberland, wo DCI Vera Stanhope, als leitende Ermittlerin der City Police arbeitet.
Auf die einzelnen Fälle möchte ich nicht eingehen, dazu sind sie zu spannend und zu sehenswert, aber einen kleinen Einblick ins Geschehen gibt es hier schon mal: Trailer
Anfangs musste ich mich an diese Ermittlerin etwas gewöhnen, da sie sich eher unscheinbar kleidet und man nicht auf den ersten Blick vermuten würde, dass man es sich hier mit einer DCI bzw. ermittelnden Kriminalbeamtin zu tun bekommt. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn Vera Stanhope besitzt einen scharfen Verstand. Besonders die Erfolgsquote bzw. die gelösten Fälle können sich sehen lassen, was zum einen durch Veras gute Ortskenntnisse kommt, aber auch dadurch, dass sie mit den Eigenheiten der Menschen, die dort wohnen, gut umgehen kann, denn da wo sie ermittelt, ist sie auch aufgewachsen…
Veras Umgang mit ihren Mitarbeitern ist eher rau und mit ihrem Sarkasmus und ihrem Witz müssen die Mitglieder ihres Teams auch erst einmal zurechtkommen. Ihre Ermittlungsmethoden sind eher unkonventionell, auch teils recht mutig und zielstrebig, aber zumeist von Erfolg gekrönt.
Ihr junger Kollege DS Joe Ashworth hat anfangs auch so seine Schwierigkeiten ihrer barschen Art, ihrer Herangehensweise bei den Ermittlungen und ihrer „Arbeitswut“, doch sie „raufen“ sich zusammen und bilden bald ein zwar etwas ungleiches, aber dennoch sehr effektives Team.
Zwischenmenschliches Geplänkel ist auch nach drei Staffeln immer noch nicht Veras Ding, doch ihr Team hat sich mittlerweile daran gewöhnt, erkennt ihre kriminalistischen Fähigkeiten an und hat unter ihrer rauen Schale auch ihr gutes Herz entdeckt.
Dass die Figur der DCI Vera Stanhope mittlerweile einen festen Platz unter den beliebten britischen Ermittlern hat, kommt natürlich auch durch die wunderbare Darstellung von Brenda Blethyn, die es durch ihre Schauspielkunst geschafft hat, dass man für die eigenwillige Ermittlerin schon nach kurzer Zeit Sympathie empfindet und immer wieder gern die spannenden und nicht auf den ersten Blick zu durchschauenden Kriminalfälle verfolgt.
Fazit: Durch das toll besetzte Schauspiel-Ensemble und das hohe Niveau der Reihe ragt diese britische Serie aus dem großen Pool des Genres heraus, weswegen bei Krimi-Fans die Vera-Sammelbox im Regal nicht fehlen sollte!
Am Ende von „Staffel 5“ mussten die Fans der beliebten britischen Krimi-Reihe darum bangen, ob es überhaupt weitergeht mit dem Team um Inspektor Morse, da wegen der Umstrukturierungen bei der Polizei auf der Wache in Thames Valley die Lichter ausgingen…
Nun gibt es Entwarnung und mit „Der junge Inspektor Morse – Staffel 6“ vier neue Folgen in Spielfilmlänge und man schreibt mittlerweile das Jahr 1969!
Allerdings gibt es große Veränderungen und niemand aus dem „alten Gefüge“ ist noch an seinem Platz. Endeavour Morse hat seine Uniform wieder angezogen und arbeitet auf einem Revier auf dem Lande. Er scheint sich mit dem Lauf der Dinge arrangiert zu haben, denn „eigenes Denken“ ist von Seiten seiner Vorgesetzten nicht sonderlich erwünscht.
Sein einstiger „Ziehvater“ Fred Thursday musste als leitender Ermittler für den immer noch ungelösten Mord an DC George Fancy die Konsequenzen tragen und er wurde dienstgradmäßig heruntergestuft. In einem neuen Revier unter der Leitung von DCI Ronny Box – der ihm nicht sonderlich sympathisch ist, ganz anders arbeitet bzw. an die Fälle herangeht – versucht Thursday seinen Dienst zu tun.
Auch Reginald Bright, der einstige Leiter des Thames Valley Reviers hat die Abteilung gewechselt und arbeitet nun in einem kleinen „Kämmerlein“ für die Verkehrspolizei und zieht so manchen Spott auf sich, durch einen ganz besonderen „Fernsehauftritt“…
Nur Jim Strange hat einen höheren Posten antreten können. Sein vorrangiges Bestreben ist die Aufklärung des Mordes an seinem jungen Kollegen George Fancy, weswegen er unermüdlich im Hintergrund die Fäden zieht, um das „alte Thames-Valley-Team“ wieder zusammenzubringen….
…. ob ihm das gelingt und welche vier kniffligen Kriminalfälle diesmal hier das Zeitgeschehen mit Mondlandung etc. widerspiegeln und im Mittelpunkt stehen, bleibt hier unerzählt, da möchte ich niemanden die spannende Unterhaltung nehmen.
Erneut kann ich nur Lob aussprechen für diese unbedingt sehenswerte britische Krimi-Reihe. Die Darsteller – wie z.B. Shaun Evans (E. Morse) diesmal mit Schnurrbart (!) verbinde ich sofort mit dieser mittlerweile vielfach – zu Recht !- preisgekrönten Serie. Und wer einmal die „richtigen Stimmen“ hören möchte, denen empfehle ich das Bonusmaterial, senn hier kommen Cast und Crew selbst zu Wort bei einem Blick hinter die Kulissen..
Fazit: „Alles neu und anders“, aber ungebrochen spannende Unterhaltung auf hohem Niveau mit Zeitgeschehen als passende Kulisse! Bitte weiter so!